Die Frage, warum es im Gazastreifen in Palästina so viele Kinder gibt, ist auf den ersten Blick einfach, doch dahinter verbergen sich viele komplexe Faktoren. Die Bevölkerung des Gazastreifens beträgt 2,2 Millionen Menschen, von denen fast die Hälfte unter 18 Jahre alt ist. Dies ist eine bemerkenswert junge Bevölkerungsstruktur im Vergleich zu anderen Regionen der Welt. Zum Beispiel beträgt der Anteil der unter 18-Jährigen in den USA nur 22%, während er im Gazastreifen fast doppelt so hoch ist.
In Japan beträgt dieser Anteil 11,8%, was bedeutet, dass er im Vergleich zu Japan etwa viermal so hoch ist.
Das Medianalter im Gazastreifen liegt bei 18 Jahren, verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt von 28 Jahren, 30 Jahren in Israel und etwa 40 Jahren in europäischen Ländern. In Japan liegt das Medianalter bei 48,4 Jahren.
Diese junge Bevölkerungsstruktur ist nicht nur im Gazastreifen, sondern auch in einigen afrikanischen Ländern wie Uganda zu finden. Viele Einwohner des Gazastreifens sind Flüchtlinge aus dem Krieg von 1948 oder deren Nachkommen, und die Mehrheit ist muslimisch, aber es gibt auch eine kleine Gemeinschaft von einheimischen palästinensischen Christen. Seit 2007 gibt es eine strenge Land- und Seeblockade durch Israel, die den Menschen und Gütern wie Lebensmitteln und Medikamenten die Grenzüberquerung erschwert und zu einer harten wirtschaftlichen Situation und einer hohen Armutsrate beigetragen hat. Kulturell gesehen wird Bildung hochgeschätzt, über 95% der Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren besuchen die Schule, und viele schließen die Oberschule ab. Außerdem sind 57% der Studierenden an der Islamischen Universität Gaza Frauen.
Außerdem liegt die Alphabetisierungsrate der über 15-Jährigen im Gazastreifen bei 96,9%.
Es gibt mehrere Gründe, warum Kinder einen großen Anteil der Bevölkerung ausmachen.
Angesichts dieser Informationen kann man die große Anzahl von Kindern im Gazastreifen als ein Ergebnis der geopolitischen Situation, sozioökonomischer Bedingungen und kulturellem Hintergrund verstehen. Insbesondere die hohe Sterblichkeitsrate junger Erwachsener aufgrund von Konflikten und unzureichenden Gesundheitssystemen, die hohe Geburtenrate und Ausreisebeschränkungen sind die Hauptgründe dafür, dass Kinder einen großen Teil der Bevölkerung ausmachen. Diese Daten heben die Schwierigkeiten des Lebens in Gaza und die Herausforderungen, mit denen die Menschen dort konfrontiert sind, hervor. Während eine starke Orientierung auf Bildung zu erkennen ist, vertiefen wirtschaftliche Not und Beschränkungen durch die Blockade die täglichen Schwierigkeiten. In einer solchen Umgebung ist die große Anzahl von Kindern sowohl ein Symbol der Hoffnung als auch ein Symbol für ernsthafte demografische Herausforderungen.
Die junge Bevölkerung des Gazastreifens wird die Zukunft der Region stark beeinflussen, abhängig davon, wie Investitionen in Bildung, Gesundheit und sozioökonomische Entwicklung in Zukunft getätigt werden. Die Existenz der Kinder ist ein Fenster zu Frieden und Wohlstand und ein Grund, warum die internationale Gemeinschaft weiterhin nachhaltige Unterstützung und Interesse zeigen sollte.
Die Geburtenrate im Gazastreifen für das Jahr 2023 wird auf 27,2 Geburten pro 1000 Einwohner geschätzt. Die durchschnittliche Geburtenrate pro Frau wird auf 3,34 Kinder geschätzt.